“ Wir sind nicht gescheitert, sondern haben 1000 Wege entdeckt, die nicht funktioniert haben.“ Chinesisches Sprichwort, frei interpretiert
Trotz Elo – Rückstandes auf allen Bretter waren unsere Spieler darauf eingestellt, ihre Haut so teuer als möglich zu verkaufen.
Am Einserbrett bekam es HR Dr. Paul Meyer mit dem starken IM Vojko Mencinger zu tun. Nach einer für Meyer günstig verlaufenen Eröffnung setzte der Slowene die Segel jedoch auf einen direkten Königsangriff, den er zwar nicht mit größter Präzision ausführte, doch konnte Paul zwecks Zeitmangels Ungenauigkeiten nicht entsprechend bestrafen und der Angriff schlug durch.
Am Zweierbrett erreichte Didi Prantl gegen den seit Jahrzehnten stark aufspielenden Albert Smole eine aussichtsreiche Stellung, fasste jedoch einen falschen Plan, geriet dabei auf unwegsames, verlustträchtiges Terrain und musste in der längsten Partie des Nachmittages „im Mehrbesitz einer Minusfigur“ am Ende doch die Hand zur Aufgabe reichen.
Am dritten Brett ließ sich Michael Plössnig nicht vom Elo – Übergewicht seines slowenischen Gegners Anze Znidaric beeindrucken. Michael gelang es mittels kraftvollen Spieles, sein positionelles Übergewicht in einen Königsangriff umzuwandeln und den slowenischen Wanderkönig am Ende zu erlegen. Gratulation!
Am Viererbrett konnte der „deutsche Finkensteiner“ Martin Scholl in seinem ersten Saisonspiel kleine Ungenauigkeiten in Charly Senfters Spiel nachweisen, eine dynamische, offensive Stellung im Schwerfigurenendspiel erreichen, und diese auch sicher in einen Sieg für Finkenstein umwandeln.
In der Partie von Robert Oberbichler gegen den Slowenen Peter Krupenko reichte ein ganz schwacher Zug des Nußdorfers aus, einen Bauern, und, was schwerer wiegt, die Kontrolle über die Stellung und damit die Partie zu verlieren.
Auf den Brettern 6 und 7 setzte sich auf Dauer ganz einfach die überlegene Spielstärke der Finkensteiner Brettakrobaten Martin Kahlig (gegen Florian Pfurner) und David Blank (gegen Ossi Weiler) durch, trotzdem die Nußdorfer wacker gekämpft hatten.
Schließlich bekam am achten Brett Raphael Meier vom Finkensteiner Nachwuchsspieler Marcel Liotta eine scharfe Eröffnung vorgesetzt, die der Nußdorfer nicht ausreichend kannte. Nichtsdestoweniger konnte sich Raphael über lange Zeit wacker schlagen, musste seinem Gegenüber zum Schluss aber doch zum Sieg gratulieren.
Dadurch, dass Feldkirchen gestern St. Veit schlagen konnte, ist der vorletzte Tabellenrang in unerreichbare Ferne entrückt. Die Tabelle wir weiterhin überlegen von Feffernitz, gefolgt von Lienz und Klagenfurt, angeführt.
Alle Ergebnisse der 9. Runde: https://chess-results.com/EingabeMeisterschaft.aspx?lan=0&tnr=812522
Text: Robert Oberbichler
Bilder: Michael Plössnig, Robert Oberbichler
2 Responses
Liebe Nussdorfer, gratuliere zu eurer Homepage und dem sehr gut gelungenen Spielbericht. Glückwunsch auch zum sehr schönen Spiellokal (das wie man hört sogar noch ein „Upgrade“ bekommen soll…).
Mit schachsportlichen Grüßen
Martin Kahlig
Vielen Dank, freut uns!