SV Nußdorf – Debant 1 verliert gegen Magistrat Klagenfurt mit 3 – 5
Das Kunsthotel Fuchspalast wurde vom österreichischen Maler, Bildhauer, Philosophen und Visionär Professor Ernst Fuchs gestaltet und 1998 eröffnet.

Die besten 24 Mannschaften aus Kärnten und Osttirol trafen sich am 29. März zur gemeinsamen Schlussrunde in St. Veit. Weiters wurde zeitgleich am selben Ort eine Begegnung der 2. Klasse Ost ausgetragen. In Summe waren also in etwa 200 Brettstrategen am Start.
Für unser Team sollte es ein wechselvoller Nachmittag werden, den Emil Vergeiner erfolgreich eröffnete.

In seinem erst zweiten Einsatz für unsere Mannschaft gelang dem Maturanten aus Amlach ein überzeugender Sieg. Er ließ gegen seinen erfahrenen Gegner nichts anbrennen und gewann in überzeugender positioneller und taktischer Manier.
Weniger erfreulich gestalteten sich die Ergebnisse auf den Brettern ganz vorne.

Am ersten Brett geriet Paul in einen Opferangriff seines Klagenfurter Gegners Vilim Pokupec. Objektiv gesehen war die Partie lange Zeit glatt gewonnen für den Osttiroler, doch tischte der ideen – und fintenreiche Pokupec immer wieder neue Drohungen auf, die nicht leicht als Bluffs zu enttarnen waren. Paul, von seiner Teneriffareise angeschlagen in die Heimat zurückgekehrt, fand auf Dauer nicht das richtige Rezept und verlor schlussendlich im Turmendspiel.
Michael, von der Eröffnungswahl des Klagenfurters Rudolf Flatschacher etwas überrascht, fand doch ein gutes Konzept mit den weißen Steinen, lehnte konsequent Remisgebot um Remisgebot des Lindwurmstädters ab und bewies damit, wie gewohnt, großen Kampfgeist. Leider war es ihm nicht vergönnt, die Früchte seiner Arbeit auch zu ernten. Wegen seines hohen Zeitverbrauches hatte sich Michael auf den 30 – Sekunden – Bonus verlassen, musste aber feststellen, dass ihm dieser nach Ausführung seiner Züge nicht gutgeschrieben wurde. Eine nicht korrekt eingestellt Uhr entscheidet über einen Partieausgang mit, ein Fehler des Veranstalters, der nicht passieren dürfte. Übrigens mussten auch die Spieler auf den hinteren Brettern unserer Begegnung mit Magistrat zu Partiebeginn wohl zehn Minuten lang darauf warten, bis Uhren aufgestellt wurden. Zurück zu Michaels Partie: Nachdem er, in echter Zeitnot befindlich, der 30 – Sekunden – Bonus wurde ja nicht gutgeschrieben – nicht die besten Züge gefunden hatte, endete seine zuvor gewonnene Partie mit einem Remis.
Wenig Erfreuliches gibt es über Robert Oberbichlers Leistung zu berichten. Nach grob fahrlässiger Eröffnungsbehandlung gegen Rene Bornet und – wie könnte es anders sein – einem schweren Bock in der Folge, konnte er auch das schlecht stehende Endspiel nicht mehr retten.
Auf Brett vier lieferte Andi Amon ein routiniertes Remis gegen Gustav Leipold ab, der sich verwundert darüber zeigte, dass man, wenn man die selben Züge mehrfach wiederholt, eine Partie nicht gewinnen kann!
Wenig glücklich agierte diesmal auch Christopher Stadler. Sein jugendlicher Gegner Matthias Schachner, der die letzten vier Partien gegen Kontrahenten mit durchschnittlich 1700 Elo gewonnen hatte, nutzte unmerkliche Ungenauigkeiten des Nikolsdorfers gekonnt aus. Dagegen war kein Kraut gewachsen.

Nun zu den Partien der beiden anderen – neben Emil Vergeiner – Jugendspieler. Rafaela, die sich gewohnt sicher aufgebaut hatte, schien gegen den sehr erfahrenen Gerhard Raschun über weite Strecken alles unter Kontrolle zu haben. Als die Minuten und Sekunden auf ihrer Uhr aber weniger wurden, verlor sie die Kontrolle über die Stellung und damit auch die Partie.
Raphael, im Mittelspiel nicht immer ungefährdet in seiner Partie gegen Wilhelm Lassnig, fightete sich mit großem Kampfgeist zurück und erspielte sich in der Folge gute Chancen, die er am Ende auch zum Gewinn verdichten konnte. Überhaupt zeigte der junge Nußdorfer sehr starke Nerven, spielte er doch die längste Partie der gesamten Veranstaltung – knapp fünf Stunden lang. Umringt von Zusehertrauben – nicht nur den eigenen MannschaftskollegInnen – ließ er nichts mehr anbrennen und zeigte sich auch mit knapper werdender Zeit voll auf der Höhe. Als Lohn für seine Serie von mittlerweile acht Partien in Folge ohne Niederlage winken ihm deutlich über 100 Elopunkte!
Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die im Herbst/Winter guten Leistungen der Mannschaft im Frühjahr etwas nachgelassen haben. Insgesamt konnte sich das Team nach einer harten Saison in der Kärntner Liga in der Unterliga aber stabilisieren. Besonders erfreulich sind der Einsatz „neuer“ und vor allem junger Spieler, die sich schon gut in der Mannschaft etabliert haben. Am Ende steht der 6. Gesamtrang in einer relativ ausgeglichenen Liga zu Buche. Überlegen zeigte sich in dieser Saison die Feffernitzer Acht, die alle Begegnungen für sich entscheiden konnte. Bemerkenswertes Detail dabei: Simon Pacher war in allen elf Matches mit von der Partie und gab nicht ein einziges Remis ab! Die rote Laterne trägt das Team von Raiffeisen Klagenfurt, das keine Begegnung für sich entscheiden konnte.
Die Ergebnisse im Detail: https://chess-results.com/tnr986128.aspx?lan=0&art=0&fed=AUT
Bericht: Robert Oberbichler
Bilder: Michael Plössnig, Andi Amon
One response
Schade um die erneut knappe Niederlage. Bitter, dass Uhren nicht korrekt eingestellt werden und so eventuell Siege kosten. Erfreulich, dass heuer die jungen SpielerInnen so gut gepunktet haben. Das ist eine gute Basis für die nächste Saison