Die Mannschaft kehrt ohne Einzel-Niederlage aus dem Gurktal heim

Beginnen wir mit der Partie am ersten Brett zwischen Walter Lattacher und HR Dr. Paul Meyer. Hier bekam es der erfahrene Nußdorfer Spieler mit einer angriffslustigen Version der Wiener Partie zu tun und musste sich gegen die immer wieder aufflammenden Attacken seines Kärntner Opponenten verteidigen. Dies sollte sich lohnen. Meyer gewann im Mittelspiel eine Qualität, wickelte in ein Endspiel mit Turm gegen Springer ab, und zeigte dort nach anfänglichen technischen Problemen ein fein durchdachtes Konzept, das er mit einem für Freund und Feind überraschenden Schlüsselzug, der zu entscheidendem Bauerngewinn führte, krönte. Sieg nach fünf Stunden, und damit die für Osttiroler etwas exotisch anmutenden, in zentimeterhohem Butterschmalz vergnügt schwimmenden Kärntner Kasnudeln wohlverdient.

Damit war der dritte Sieg unserer Mannschaft an diesem Nachmittag unter Dach und Fach, der 5,5 zu 2,5-Sieg unterschriftsreif.

Vorher hatten sich schon Christof Oberdorfer(gegen Hans Hochsteiner) und Sektionsleiter Robert Oberbichler höchstselbst😊(gegen Herbert Lenzhofer) in die Siegerliste eingetragen. Christof konnte in einem Endspiel, in dem er den Läufer gegen den Springer führte, nach einem Bauerngewinn technisch sauber gewinnen. Er fand das richtige Konzept und damit blieb allen gegnerischen Springer-Hüpf-Versuchen der Erfolg versagt.

Oberbichler bestrafte die passive Spielweise seines Weitensfelder Gegenübers mit einem sauber anlaufenden Mattangriff, übersah danach jedoch in seiner geheimnisvollen inneren Vorschau (manche sagen auch „Berechnung“ dazu, eine Beleidigung für jeden logisch denkenden Menschen in diesem Fall), ein Schach, wurde von seinem Gegner verbal ermahnt und zur Ordnung gerufen, musste einen schon berührten Turm in eine Fesselung stellen, und gewann trotz aller Unbilden später doch noch. Entwickelt hatte sich auch dieses Spiel aus einer Wiener Partie.

Ob sich durch die beiden siegreich vorgetragenen Wiener Partien in Weitensfeld der berühmte Richard Rapport in Wijk aan Zee zu seinem Einsatz eben dieser Variante am selben Tag inspirieren ließ, ist nicht überliefert, doch auch nicht ausgeschlossen.

https://de.chessbase.com/post/tata-steel-chess-runde-1

Drei Siege also und fünf Remisen. Die Partien auf den Brettern zwei bis fünf ( Simon Hochsteiner – Martin Oberbichler, Josef Widowitz – Karl Senfter, Franz Tamegger – Andreas Amon und Julius Steindorfer – Michael Plössnig) verliefen insgesamt recht ausgeglichen, Remis war das folgerichtige Ergebnis.

Am Achterbrett konnte Jugendspielerin Rafaela Theurl demonstrieren, wie gut sie auch schon positionell spielen kann, und erreichte ein wenigstens optisch sehr aktiv wirkendes Figurenspiel, im Gegensatz zur passiven Aufstellung ihres Gegenübers Johann Wernig. Am Ende erreichte jedoch auch hier der erfahrenere Kärntner Spieler den sicheren Remishafen.

Ein schöner Erfolg für die Nußdorf-Debanter, die damit vorerst die Tabellenspitze halten konnten. Vorerst deshalb, da pro Runde eine Mannschaft spielfrei ist und damit nicht alle Teams gleich viele Spiele ausgetragen haben.

Rauchende Köpfe im Bäckerei-Cafe Stocklauser in Weitensfeld
Im Vordergrund: Hans Hochsteiner gegen Christof Oberdorfer
Gesenkten Hauptes, doch erfolgreich: im Vordergrund Martin Oberbichler und HR Dr. Paul Meyer, MK
Rafaela, mittlerweile fixer Bestandteil der Mannschaft

Bericht: Robert Oberbichler

Bilder: Andreas Amon und Martin Oberbichler

4 Responses

  1. Irgendwie schafft es da robat immer wieder, den trockenen ligaalltag im schach, der wie in mein em Falle 5 Std. und 13 Minuten dauerte, in ein leichtes lesevergnügrn zu verwandeln…

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