Nach dem schönen Erfolg in Klagenfurt galt es in dieser Runde, gegen Feffernitz zu bestehen. Der Mannschaftsführer der Kärntner, Hannes Tscharnuter, klagte zwar über Aufstellungsprobleme, doch konnte sich die Drautaler Acht durchaus sehen lassen.

Angeführt vom slowenischen FM Bostjan Markun lieferte Feffernitz insgesamt eine starke Vorstellung ab.

Aber der Reihe nach: Auf Brett 2 trafen mit Dietmar Prantl und Hannes Tscharnuter zwei Spieler aufeinander, die sich seit Schulzeiten kennen und deren Spielstärke als ähnlich hoch einzustufen ist. Ein rasches Remis war die „logische“ Folge, man wollte lieber Zeit beim Blitzen verbringen und sich über alte Zeiten unterhalten. Ähnlich friedfertig gaben sich Stefan Oberbichler und Karl Zeber, die sich ebenfalls recht bald auf ein Remis einigten. In der Zwischenzeit hatten sich mehrere Nußdorf-Debanter bereits aussichtsreiche Stellungen erspielt. Am Einserbrett hielt unser Paul Meyer stark dagegen, traute jedoch scheinbar verbotenen Früchten nicht und verzichtete auf Bauerngewinn und klaren Stellungsvorteil.

Andreas Amon und Rafaela Theurl hatten zu diesem Zeitpunkt schon einiges an Vorteil am Brett. Rafaelas Stellung war jedoch psychologisch nicht so einfach zu verteidigen. Trotz eines Mehrbauern schien sie ständig unter Druck zu stehen, der Springer den Läufer zu dominieren. So konnte sie leider entscheidende, befreiende Aktionen nicht finden und musste am Ende erkennen, dass auch in einem Endspiel ohne Damen durchaus ein Mattbild erscheinen kann. Andreas wählte in scharfer, spannender Stellung wohl nicht unbedingt den besten Plan, wobei er aber trotzdem über weite Strecken aktive Möglichkeiten behielt. Am Ende setzte sich jedoch der starke junge Feffernitzer Leon Löscher durch.

Einen scharfen Aufbau im angenommenen Damengambit hatte Michael Plössnig gegen Bernhard Saxer gewählt und war damit sehr gut beraten. Einmal im Besitz eines Mehrbauern, ließ er sich die Butter bis ins Endspiel nicht mehr vom Brot nehmen und erzielte einen vollen Punkt für die Heimmannschaft. Ebenso siegreich verlief das Match am Nebenbrett für Robert Oberbichler, der, nach gelinde gesagt ungenauer Eröffnungsbehandlung, deutlich unter Druck geraten war. Am Ende blieben die Angriffsversuche des Feffernitzers Mehdi Rzin erfolglos, es mangelte ihnen an Präzision. Oberbichler konnte in ein gewonnenes Endspiel abwickeln und einen Punkt zum Mannschaftsergebnis beitragen.

In der Partie am ersten Brett kam es, wie es häufig kommt-Wer eigene Vorteile nicht nutzen kann, ist alsbald gezwungen, sich der Gewinnversuche des Gegenüber zu erwehren. Markun spielte, nachdem er in einem Königsinder aktives Spiel generieren konnte, stark, und punktete am Ende überzeugend für Feffernitz.

Fehlt noch eine Partie, und die sollte sehr abwechslungsreich werden und länger als fünf Stunden dauern. Es war dies die Partie am dritten Brett zwischen Martin Oberbichler und Ozbej Markun. Oberbichler, ausgangs der Eröffnung wohl etwas unter Druck geraten, konnte sich auf Dauer durch starkes Spiel befreien und mit der Zeit klaren Vorteil erreichen. Am Ende spielten beide Spieler nur mehr mit dem 30-Sekunden-Bonus, eine haarsträubend anstrengende und nervenaufreibende Angelegenheit. Hier mit höchster Präzision den möglichen Sieg einzufahren, das blieb dem Debanter diesmal versagt. Am Ende teilten die Kampfhähne den Punkt.

Somit musste die mit 3,5 zu 4,5 denkbar knappe Niederlage unterschrieben und zur Kenntnis genommen werden.

Nußdorf-Debant führt nach der fünften Runde weiterhin punktegleich mit „Den Klagenfurtern“ die Tabelle an, die jedoch ein Spiel weniger aufweisen. Feffernitz konnte sich mit dem Sieg in Debant auf den dritten Rang vorschieben.

Bericht: Robert Oberbichler

Bilder: Mathilde Poitevin und Lukas Reiter

Jeder Punkt ist gleich viel wert, so sagt man landläufig…Aber wer die längste Partie spielt, der steht unter Beobachtung.
Ozbej Markun gegen Martin Oberbichler
Brett 1: FM Bostjan Markun gegen HR Dr. Paul Meyer, MK
Zuschauer herzlich willkommen: Schach-Urgestein Franz Niedertscheider interessiert sich dafür, wie es in den einzelnen Spielen steht.
Was tun, was nun?
Die am Tisch stehenden Getränke täuschen, hier wird scharf gespielt: Robert Oberbichler und Michael Plössnig.

No responses yet

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert