SV Nußdorf – Debant 1 setzt sich mit 6 zu 2 gegen SK Suetschach – Feistritz 1 durch, SV Nußdorf – Debant 2 besiegt PC Wolf SGS Spittal deutlich mit 3,5 zu 0,5
Trotz nebligen Novemberwetters herrschte gestern im Schachlokal in Debant von Anfang an ausgezeichnete Stimmung. Gründe dafür waren zum einen die starken Aufstellungen beider Heimmannschaften, zum anderen aber auch Stimmungsaufheller wie die großartige Jause, die von der Familie Stocker spendiert wurde, und die Tatsache, dass die Lienzer Sparkasse uns einen Sponsorenbeitrag zukommen lässt.

Unterliga
Im Unterligaduell waren die Rosentaler aus Suetschach – Feistritz, einer zweisprachigen Gemeinde ganz im Süden Kärntens, in starker Aufstellung angereist. Am ersten Brett bekam es unser „Doktorchen“ MK HR Dr. Paul Meyer mit dem starken Slowenen Petar Djuric(Elo 2165) zu tun. Paul, wie immer hervorragend vorbereitet, zeigte sich jedoch in bester Spiellaune, und nahm seinem Kontrahenten einen Sizilianer in überzeugender Manier ab. Nach einem Qualitätsgewinn ließ er nichts mehr anbrennen und stellte die Zeichen auf Sieg.

Ganz zu Beginn der Begegnung hatte sich jedoch herausgestellt, dass die Kärntner nur zu siebt angereist waren, da ein Spieler kurzfristig ausgefallen war. Unser Jugendspieler Raphael Meier war damit spielfrei. An den anderen Brettern entstanden jedoch bald spannende und teils kuriose Stellungsbilder:

Andi, wie immer in bester Kampfeslaune, bestrafte Feinigs ungenaues Spiel, wie oben zu sehen, gnadenlos. Damit konnte er auch einen „Fluch“ bannen – endlich ein Sieg, nach neun Remisen!

Am Nebenbrett kam es in der Begegnung zwischen Robert Oberbichler und Hubert Blatnik ebenso zu einer selten gesehenen Situation. Blatnik, der sich mit den schwarzen Steinen eine gute Stellung erspielt hatte, erkannte wohl genau in dem Moment, in dem er eine Figur, seinen schwarzfeldrigen Läufer, angegriffen hatte, dass er eine offensichtliche Drohung übersehen hatte. Angesichts der Tatsache, dass jeder Zug mit dieser Figur entscheidend Material kosten würde, hielt er diese nun unschlüssig minutenlang in seiner Hand, ließ sie darin verschwinden und dann wieder auftauchen, während Oberbichler gespannt wartete, wie die Sache enden würde. Immerhin gilt ja „Berührt – Geführt“, wie jeder Schachschüler in seiner ersten Lektion lernt. Schließlich beendete Blatnik sein offensichtliches Leiden dadurch, dass er, wie es das Regelwerk vorsieht, die berührte Figur zog, um nach Oberbichlers Antwort sofort aufzugeben. Fair Play, Respekt!

Die längste Partie des Nachmittags spielte Didi Prantl, und zwar gegen den Slowenen Milorad Bulatovic.

Im Mittelspiel in Vorteil gekommen, wurde bei Didi bald die Zeit knapp. Und das schon bei der ersten Zeitkontrolle, und in der Folge auch bei der letzten. Und mit wenig Zeit auf der Uhr schleichen sich halt Fehler ein, und Didis Vorteil verflüchtigte sich. Am Ende stand ein totremises Endspiel auf dem Brett, das vom Slowenen trotzdem noch fortgesetzt wurde, was bei Freund und Feind für Verwunderung sorgte.

Eine besondere Freude war es für uns auch, unseren Deutschland – Legionär Michael begrüßen zu dürfen, der die Mannschaft am zweiten Brett nach Kräften unterstützte. Diesmal war sein Gegner, der Slowene Matej Kersic, aber doch zu stark. Aller Kampfgeist war zu wenig, aber wir freuen uns auf den nächsten Einsatz von Michael für unser Team!
Der zweite Michael, Michael Plössnig, konnte im Mittelspiel mit einem taktischen Schlag entscheidenden Vorteil erlangen, nachdem sich die Partie vorher wohl in etwa im Gleichgewicht befunden hatte.

Martin Oberbichler, nach längerer Pause wieder im Einsatz, konnte ebenso ein Scherflein zum Gesamtergebnis beitragen, indem er gegen Heinz Rupacher remisierte. Auch in dieser Partie schien das Gleichgewicht nie gestört gewesen zu sein, und das Rauchen der Friedenspfeife war damit der logische Abschluss.

Das Endergebnis von 6 zu 2 gibt unserer Mannschaft bestimmt frischen Schwung für die kommenden Begegnungen. Am 22. November spielen wir auswärts gegen Zugzwang Klagenfurt 1.
2. Klasse West
Auch im Duell der 2. Klasse gab es spannende Partien zu bewundern. Hier werden ja, um wertvolle praktische Erfahrungen zu sammeln, häufig Jugendspieler eingesetzt.

Markus, in seiner letzten Partie in der Eröffnung deutlich unter die Räder gekommen, drehte diesmal den Spieß um. Er konnte schon nach wenigen Zügen klaren Vorteil erreichen und diesen auch verwerten, was ja nicht immer einfach ist, kennt doch jeder Spieler den Spruch: Nichts ist schwieriger, als eine gewonnene Partie zu gewinnen!
Am Nebenbrett verschärfte sich die Stellung zwischen Emil Vergeiner und Karl Heinrich Jäger ebenso bald. Emil, der in unübersichtlicher Position in Vorteil gekommen war, zeigte sich am Ende nicht ganz zufrieden mit seiner Chancenauswertung, musste er doch bis zum endgültigen Erfolg einige schwierige taktische Hürden meistern.

Auch am ersten Brett saßen sich zwei starke Jugendspieler gegenüber, nämlich Rafaela Theurl und Yuran Zang. Rafaela, die sich bald im Mehrbesitz eines Bauern befand, versuchte geduldig, diesen kleinen Vorteil zu verwerten, was ihr aber nicht gelang. Das am Ende entstandene Turmendspiel war remis.

Auch in der vierten Partie standen die Zeichen zwischen Christopher Stadler und Maximilian Gaggl bald auf Vorteil Heimmannschaft.

Im späten Mittelspiel unterlief Christopher aber leider ein Versehen, das glücklicherweise ohne Folgen blieb. Trotz Materialverlustes konnte er einen starken Angriff am Köcheln halten, der ihm am Ende den Erfolg brachte.
Endergebnis also 3,5 zu 0,5, ein deutliches Statement! Die Spittaler konnten sich aber damit trösten, dass ihre erste Mannschaft am selben Tag in der Unterliga Zugzwang Klagenfurt mit 7 zu 1 deklassierte, und Spittal 3 Lienz 3 in Lienz mit 2,5 zu 1,5 niederrang.
Die Mannschaft des SV Nußdorf – Debant 2 liegt nun nach drei Runden auf dem guten dritten Tabellenrang.
Alle Ergebnisse:
Unterliga https://chess-results.com/EingabeMeisterschaft.aspx?lan=0&tnr=1234382&SNode=S1
2. Klasse West: https://chess-results.com/EingabeMeisterschaft.aspx?lan=0&tnr=1234385&SNode=S3
Bericht: Robert Oberbichler
Bilder: Florina Cadariu, Andi Amon
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