SV Nußdorf – Debant 1 setzt sich mit 4,5 zu 3,5 durch

Die Vorzeichen schienen nicht allzu günstig zu sein, hatte doch die Mannschaftsführung mit schweren Aufstellungsproblemen zu kämpfen. Eine ganze Reihe von Spielern war durch unterschiedlichste Gründe verhindert oder sagte aus unerfindlichen Gründen ab. Im Gespräch mit dem gegnerischen Mannschaftsführer berichtete dieser von ähnlichen Vorgängen in seinem Verein. Man darf sich in diesem Zusammenhang die Frage stellen, warum jemand Mitglied in einem Schachverein ist, wenn er die Mannschaften nicht durch seine Teilnahme an den Meisterschaftsspielen unterstützen will und allen möglichen anderen Freizeitaktivitäten – oder Nichtaktivitäten den Vorzug gibt.

Nichtsdestotrotz waren die Aktiven voll motiviert, und es gab bald Erfreuliches zu berichten. Der Volksschüler Konstantin Stadler konnte sich nämlich in einem scharfen Abspiel der Skandinavischen Verteidigung gegen den jungen Andrej Muri taktisch durchsetzen und für den ersten vollen Erfolg für die Gastgeben sorgen. Konstantin, der vorher schon bei anderen Gelegenheiten gegen den gegnerischen U10 – Spieler gespielt hatte, zeigte eine konzentrierte Leistung und sein Erfolg war nie gefährdet gewesen.

Mit einem Remis trugen Dietmar Prantl, Andi Amon und Stefan Oberbichler zum Gesamtergebnis bei. Prantl, der das Spiel schon bald in für seinen Gegner Hans Christian Wolte unbekannte Gewässer lenken konnte, lehnte das erste Remisgebot seines Gegenübers noch ab, beim zweiten Mal stimmte er aber zu, lag das Team zu diesem Zeitpunkt doch in Führung. Andi Amon, der gegen Andreas Karner angetreten war, schien aus der Eröffnung heraus eine sehr günstige Position erreicht zu haben. In der Folge zeigte sich jedoch, dass die Realisierung des positionellen Vorteils nicht einfach war, und Andi stimmte, wie Didi auch, zu, die Friedenspfeife zu rauchen. Härter zu kämpfen hatte Stefan Oberbichler, und zwar gegen Peter Stuck. Stuck, der in einem Italiener auf die Rochade verzichtet hatte, begann alsbald gefährliche Drohungen gegen die kurze Rochadestellung Oberbichlers aufzustellen, die dieser jedoch abwehren konnte, allerdings auf Kosten eines Bauern im Doppelturmendspiel. Hier bewies Oberbichler jedoch große Verteidigungshärte, ein Remis war der Lohn dafür.

Sehr erfreulich verlief die Partie unseres Nachwuchsspielers Raphael Meier gegen den routinierten Mirko Pasterk. Pasterk, der in der Eröffnung etwas „herumprobiert“, und sich damit wohl erhofft hatte, Meier aus gewohnten Bahnen zu werfen, bekam dafür eine saftige Rechnung präsentiert, die er am Ende nicht begleichen konnte. In überzeugendem taktischen und positionellen Stil setzte sich Meier gnadenlos durch.

In der Zwischenzeit mit zwei Punkten für das Team in Vorteil, ging auch die sehr scharfe Partie der Mannschaftsführer Robert Oberbichler gegen Martin Napetschnig im Slawischen Damengambit in ihre entscheidende Phase. Oberbichler, der kleine taktische Ungenauigkeiten Napetschnigs ausnutzen hatte können und in unübersichtlicher Stellung Vorteil erreicht hatte, zog es jedoch vor, sich forciert mattsetzen zu lassen. Unklug.

Derweil zeigte Michael Plössnig am Einserbrett gegen den starken Slowenen Evald Ule eine gute kämpferische Leistung, die am Ende jedoch nicht von Erfolg gekrönt war.

Also lag es – wieder einmal – an Martin Oberbichler, eine Entscheidung des Wettkampfes zu unseren Gunsten herbeizuführen. Oberbichler spielt in der Regel lange Partien, und dies womöglich deshalb, weil er in der Regel eher ruhige Eröffnungen spielt. So auch diesmal. Martin gelang es, den positionellen Vorteil, den er schon in der Eröffnung erreicht hatte, in einen Mehrbauern umzuwandeln, und sich im schlussendlich entstandenen Turmendspiel durchzusetzen.

In der Tabelle bedeutet dies, dass der SV Nußdorf – Debant 1 wieder mit Post – SV Kärnten gleichziehen konnte, und damit am geteilten dritten Rang in der Tabelle der Unterliga liegt.

Alle Ergebnisse: https://chess-results.com/EingabeMeisterschaft.aspx?lan=0&tnr=986128

Bericht: Robert Oberbichler

Bilder: Raphael Meier

One response

  1. Gratuliere der Mannschaft zum weiteren Erfolg. Natürlich schade um die Partien, die verloren gingen, aber auch diese Spieler werden wieder triumphieren

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