Das Team des SV Nußdorf -Debant 1 setzt sich mit einer schlagkräftigen Mischung aus Routiniers und Newcomern mit 5 – 3 gegen die Südkärntner durch
Bei obigem Bild handelt es ich nicht um ein fünfzehn Jahre altes Foto einer Lienzer Mannschaft mit zwei erfrischenden Neueinsteigern, sondern um das Team, das mit Unterstützung des Leipziger „Sachsenmeisters“ Michael Siebenhüner, der sein erfolgreiches Comeback und gleichzeitig sein Debüt im Team des SV Nußdorf – Debant feierte, in einem fairen Kampf die Acht aus Suetschach – Feistritz bezwingen konnte.
Die Wiedersehensfreude des Teams mit dem legendären „Sachsenmeister“ Michael Siebenhüner, der unter anderem endlich wieder einmal sein „Doktorchen“ Meyer Paul umarmen konnte, durfte als gutes Omen für die anstehende Begegnung gewertet werden.
Tatsächlich sollten aber Meyer und Siebenhüner auf den Brettern 1 und 2 am längsten kämpfen müssen, bevor das Ergebnisformular unterschrieben werden durfte. Die ersten Resultate gab es jedoch von den hinteren Brettern zu vermelden, und die gestalteten sich sehr erfreulich. Christopher Stadler war der erste aus unseren Reihen, der eine vollen Erfolg vermelden konnte, und zwar gegen den Nachwuchsspieler Florian Schmied. Schmied, der sich einige Ungenauigkeiten geleistet hatte, musste alsbald erkennen, dass er in Stadler auf einen gestrengen Meister traf, der seinem König gnadenlos zu Leibe rückte. 1 – 0.
Am Nebenbrett versuchte sich Dominik Kinzl erstmals in den unergründlichen Tiefen der Königsindischen Verteidigung, und war damit auf Anhieb erfolgreich. Dominik, der im Rahmen der Lienzer Stadtmeisterschaft vor wenigen Tagen keinen Geringeren als Dr. Gerhard Grubauer geschlagen hatte, war sichtlich angetan vom Erfolg seiner Strategie! 2 – 0.
Und tatsächlich sollten sich an diesem Unterkärntner Nachmittag alle Bretter an eine nie ausgegebene Choreographie halten, dass nämlich die Ergebnisse schön in einer Reihenfolge von hinten nach vorne eintrudeln würden. Dieser Maxime zufolge war nun also Brett 6, und damit Christof Oberdorfer, an der Reihe, ein Ergebnis zu liefern. Wissend um den Zwischenstand von 2 – 0 bot hier der Nußdorfer Spieler nach einer unaufgeregten Partie Remis an, was von Reinhold Feinig akzeptiert wurde.
Gewohnt turbulent ging es hingegen am Fünferbrett zu, an dem Andi Amon wie so häufig ein scharfes taktisches Gefecht anzettelte, die Grenzen der nervlichen Belastbarkeit seines Gegenübers Ingo Kunze(und wohl auch die seiner eigenen) auslotete, und am Ende doch zu dem Ergebnis kam, dass ein Remis kein übles Resultat für eine Mannschaftspartie ist. Zwischenstand damit: 3 – 1 für Nußdorf – Debant.
Nun war also Robert Oberbichler am Viererbrett an der Reihe, seine Partie erfolgreich zu beenden, was mit einem Remis gegen den bekannten Jazzmusiker und Komponisten Primus Sitter auch gelang. In dieser Partie war das Gleichgewicht nie entscheidend gestört gewesen, ein Dauerschach die Konsequenz.
Wesentlich zwiespältiger war der Verlauf in der Partie zwischen Dietmar Prantl und Heinz Rupacher. Didi, der ein interessantes, man möchte beinahe sagen, provokantes Manöver zur Aktivierung des legendär schlechten weißfeldrigen Läufers im Franzosen gestartet hatte, zwang damit sein Gegenüber quasi von Anfang an, selbst und ohne Vorbilder agieren zu müssen. In der Folge entwickelte sich das Geschehen durch genaues und kreatives Spiel Prantls ganz zu seinen Gunsten. Der Abschluss mit bildschönen Mattmotiven, die sich Rupacher nicht mehr zeigen ließ, führte dazu, dass unsere Führung auf ein mittlerweile schon komfortables 4,5 – 1,5 anwuchs. Mit Didis Sieg war der Mannschaftserfolg nun also in trockenen Tüchern gelandet!
Fehlen noch die Ergebnisse auf den Spitzenbrettern: Comeback – Star Michael Siebenhüner war gegen Eduard Brandner mit Raumvorteil und aktiveren Figuren aus der Eröffnung herausgekommen. Nach einigen Abtauschmanövern gelang es ihm jedoch nicht, im Schwerfigurenendspiel den nach wie vor deutlichen Vorteil in einen ganzen Punkt umzumünzen, Remis.
Damit war HR Dr. Paul Meyer am Einserbrett der Letze, der noch spielte, und zwar gegen den starken Slowenen Matej Kersic. In beiderseitiger Zeitnot setzte sich hier Kersic mit einem fulminanten Schlussangriff durch.
Somit war das erfreuliche Endergebnis von 5 – 3 hergestellt. Gratulation an die gesamte Mannschaft!
Alle Ergebnisse: https://chess-results.com/EingabeMeisterschaft.aspx?lan=0&tnr=986128
Bericht: Robert Oberbichler
Bilder: Andreas Amon
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Bravo, tolle Leistung der Mannschaft. Danke allen Spielern, die so einer langen Anreise trotzen und umso erfreulicher, dass der Sachenmeister, hoffentlich mit einer schönen Kombi irgendwo, zugeschlagen hat!