Wie bereits im Vorjahr machen einige unserer Spieler das 15. Salzkammergut Schachopen in Bad Ischl unsicher. Heuer wagten sich Magnus Zanon, Daniel Golger, Andreas Amon, Martin Oberbichler und Jugendspielerin Rafaela Theurl nach Oberösterreich und wollen auf fette Punktejagd gehen.

So sieht Nußdorf-Debanter Motivation und Euphorie vor der Schlussrunde aus: Rafaela, Martin, Magnus, Daniel und Andreas (v.l.)

5. Runde

Früh aufstehen hieß es für die fünf Kämpfer in der Schlussrunde. Der ein oder andere rechnete sich mit einem Sieg noch einen kräftigen Sprung nach vorne in der Tabelle aus und damit auch ein ansprechendes Endergebnis.

Magnus zeigte im A-Turnier erneut Kampfgeist und erspielte sich auch gegen FM Ulrich Ennsberger eine aussichtsreiche Stellung. Er sollte am Ende jedoch bei seinen bislang erspielten drei Siegen stehen bleiben. Am Ende erspielte er sich jedoch den sehr guten 14. Rang. Unser Schachfreund Dorian Sauper gelang zum Abschluss noch einmal ein starkes Remis – 3,5 Punkte und Rang neun sollten ein starkes Turnier abrunden.

Den Gesamtsieg sicherte sich Nico Marakovits, der alle fünf Partien gewinnen konnte.  Dahinter folgen FM Ennsberger und Erwan Lever mit jeweils vier Punkten.

Im B-Turnier gab es zum Abschluss leider ebenfalls keinen vollen Erfolg für unsere Spieler. Martin lehnte zwar früh ein Remis ab, musste wenig später jedoch einsehen, dass ein Unentschieden auch aufgrund der anstehenden Heimreise wohl doch keine schlechte Idee ist. Etwas schneller erkannte das Daniel. Nach einem kurzen Schwätzchen mit seiner Gegnerin beendeten auch sie das Turnier mit einer Punkteteilung. Ärgerlich verlief die Schlussrunde für Andreas. In ausgeglichener Stellung schlug er einen Bauern mit der falschen Figur. Sein Gegner nutzte das eiskalt aus und hatte einen nicht zu verteidigenden Matt-Angriff.

Die Endtabelle spuckt Martin mit 3,5 Punkte auf Rang acht aus, Andreas mit 2,5 Punkten belegte Rang 41 und Daniel (ebenfalls 2,5 Punkte) blieb als 44. knapp dahinter.

Turniersieger im B-Turnier wurde Manfred Lenhard (4,5 Punkte) vor Barnabas Panda und Marco Schranzhofer (jeweils 4).

Positiver Abschluss im D-Turnier auch für Jugendspielerin Rafaela. Nach der anstrengenden Doppelrunde gab sie noch einmal alles und musste anfangs dem Druck des Gegners kontern. Dies sollte ihr gelingen, ein starker Angriff mit Springer und Turm sollten schlussendlich ausreichen, um ihren dritten Sieg aus fünf Partien zu feiern. Damit schaute am Ende Rang 15 in der Tabelle heraus. An Johannes Kapeller (5 Punkte) führte in dieser Gruppe kein Weg vorbei. Er ließ Raphael Prober und Florian Koller (je 4,5) hinter sich.

Unsere Spieler waren sich aber einig: Es war auch heuer wieder ein schönes Turnier, mit starken Partien und einigen alten und auch neuen Bekannten!

Alle Infos, Gruppen und Abschlusstabellen gibt es HIER.

3. und 4. Runde

Anstrengend sollte für unsere Teilnehmer die Doppelrunde am Pfingstsonntag werden. Sowohl am Vormittag als auch am Nachmittag heißt es: Volle Konzentration und volle Attacke auf den gegnerischen König.

Unserem Kämpfer im A-Turnier, Magnus, gelang dies sogar zwei Mal. In der Vormittags-Runde hatte er mit dem jungen und talentierten Benedikt Sohn einen undankbaren Gegner, konnte mit einem Turm weniger jedoch einen starken Angriff in einen vollen Erfolg ummünzen. Mit demselben Ergebnis verließ er auch am Abend die Trinkhalle, als er WFM Nikola Mayrhuber in einer knapp vierstündigen Partie in die Knie zwang.

Mit gemischten Gefühlen sollten die Partien für die drei B-Turnier-Teilnehmer enden. Daniels Gegnerin erwischte ihn in Runde in der Eröffnung am falschen Fuß, zunächst ein Bauer, dann die Dame waren ihre Eroberungen. Leider eine Niederlage für Daniel – die er aber bereits in der Nachmittagsrunde wieder ausbügelte. Der Routinierte Klemens Marakovits sollte sich als keine Hürde darstellen und musste Daniel zu seinem zweiten vollen Erfolg gratulieren.

Andreas gelang am Vormittag ein perfekter Start in den Tag. Zunächst überspielte er seinen jungen Gegner, musste danach kurz neuen Schwung holen, um schlussendlich souverän seinen zweiten Sieg einzufahren. Am Nachmittag sollte sich ein harter Kampf nur bedingt bezahlt machen. Gegen Florian Gaisberger reichte es am Ende jedoch zu einem verdienten Remis.

Ähnlich wie bei Andi, war auch Martin unterwegs. Am Vormittag spielte er quasi eine Partie nur gegen einen rückständigen Bauern, sein Gegner konnte alle Angriffe parieren und am Ende einen halben Zähler erbeuten. Am Nachmittag bzw. nach vierstündigem Kampf, dann schon am Abend, sollte Martin mit einem vollen Zähler das Brett verlassen. Nach kleinen Problemen in der Eröffnung, sollte er sich mit zwei Kombinationen einen Mehrbauern erspielen und ging in ein Springer-Endspiel. Dieses sollte sich als gewinnträchtig erweisen.

Einen rabenschwarzen Tag erwischte leider unsere Jugendspielerin Rafaela. In Runde drei konnte sie die Stellung lange ausgeglichen halten, am Ende reichte aber ein Mehrbauer ihres Gegners aus, um den Sieg einzuheimsen. Ähnlich verlief leider auch die Nachmittagsrunde – es sollte wieder mit einer Niederlage enden.

Alle Ergebnisse und Tabellen gibt es HIER.

Blitzturnier als Zeitvertreib

Ein internes Duell eröffnete den Kampf um die Blitzkrone, bei dem leider keiner unserer Vereinskollegen ein Wörtchen mitzureden hatten. Daniel gegen Magnus hieß es. Magnus war in spendabler Laune und musste sich nach dem Verlust zu vieler Figuren und kreativem Spiel seines Gegenübers geschlagen geben. 1:0 für Daniel. Währenddessen musste auch Andreas eine Niederlage einstecken. Die darauffolgenden Runden liefen nicht viel besser. Daniel fiel nach gutem Start immer weiter zurück. Andreas konnte viele Gewinnpartien nicht verwerten und versuchte seine Laune mit prickelnden Erfrischungsgetränken zu heben. So wurde das Turnier nach 11 Runden und einem erneuten internen Duell zwischen Andreas und Daniel friedvoll beendet.

Andreas erreichte immerhin noch 4 Punkte, Daniel 4.5. Magnus konnte einen Zwischensprint hinlegen, am Ende schauten auch bei ihm nicht mehr als 5,5 Punkte heraus (ebenso wie bei Dorian, unserem Mölltaler Freund). Am Ende gewann der Neo-Amateur-Weltmeister Schnider Gert (8.5) vor Hiermann Dietmar (8) und Wyrwich Thomas (8).

PS: Martin verzichtete auf einen Start, um seine Kräfte zu schonen und seinen Körper zu stählern (er ging eine Runde joggen während des Turniers und verfolgte die letzten zwei Runden als Kiebitz). Auch Rafaela erholte sich nach einer langen Partie am Vormittag.

Hoffentlich laufen die klassischen Runden heute erfolgreicher.

Ergebnisse vom Blitzturnier gibt es HIER.

Bericht: Magnus Zanon

2. Runde

Nach dem vollen Triumph in der Auftaktrunde mussten sich unsere Spieler dieses Mal mit wesentlich weniger Punkte zufriedengeben.

Für Magnus im A-Turnier war gegen den starken Lukas Breneis (2219) wenig zu holen. Ein ungenauer Zug sorgte für langfristige Schwächen. Am Ende sollte eine Mattdrohung des Gegners zwei Bauern kosten – zu viel an diesem Tag.

Unsere Kämpfer im B-Turnier mussten erkennen, dass ihre Zweitrunden-Gegner bereits eine Stufe über den gestrigen Kontrahenten stehen. Martin spielte eine Ungenauigkeit in der Eröffnung und musste fortan gegen die Passivität kämpfen. Ein ungenaues Figurenopfer am Ende bei beidseitiger Zeitnot sorgte aber dennoch für eine Punkteteilung – „mehr hast du auch nicht verdient“, sagte der Osttirol-Freund Erwin Küspert nach der Partie. Zu kämpfen hatte auch Daniel. Er erspielte sich zunächst einen optischen Vorteil und ein ansehnliches Zentrum. Mit zunehmender Spieldauer und immer weniger Zeit auf der Uhr griff er schließlich einmal daneben. Den Fehler nutzte sein Gegenüber – Michael Brandl (1880) – aus und gewann. Ein wahres Horrorlos erwischte wohl Andreas. Ihm saß der 12-jährige Dominic Penker gegenüber – der über weit mehr Theoriewissen verfügt, als so mancher Routinier. Das sollte Andi auch zu spüren bekommen – gegen den zunehmenden Druck kurz nach der Eröffnung war schließlich kein Kraut gewachsen.

Erfolgsmeldung hingegen aus dem D-Turnier! Rafaela blieb auch heute erfolgreich und behält weiter ihre weiße Weste. Mit dem 15-jährigen Julian Walch erwischte sie einen Gegner auf Augenhöhe. Mit ruhigem Spiel und einer sauberen Technik im Endspiel führte sie einen Bauern ans andere Ende des Brettes – ihr Gegner streckte ihr anerkennend die Hand aus.

Link zum Turnier: HIER KLICKEN

  1. Runde

Besser hätte der Auftakt nicht laufen können. Wenn alle fünf Spieler mit einem (fetten) Grinsen nach Ende ihrer Partie vom Brett gehen, dürfte nicht allzu viel falsch gelaufen sein.

Aber der Reihe nach: Magnus, als einziger Vertreter im A-Turnier unterwegs, war in der Startrangliste in der oberen Hälfte gesetzt und durfte sich deshalb gute Chancen auf einen vollen Zähler ausrechnen. Er luchste seinem Gegner Sefik Keserovic (1787) relativ früh eine Qualität ab, spielte die Partie danach trocken herunter. Zum Schluss zeigte er seine Klasse und opferte einen Springer für zwei Bauern und hatte ein nicht zu verhinderndes Matt am Brett.

Wesentlich mehr zu berichten gibt es aus dem B-Turnier: Auch hier waren unsere Spieler allesamt in der oberen Startrangliste zu finden und konnten deshalb einen „leichten“ Auftakt erwarten. Daniel erwischte mit Matthias Van Baaren (1534) den am Papier schwächsten Gegner, schnürte ihn hinten ein erdrückte ihn allmählich, bis er entscheidenden materiellen Vorteil hatte. Ähnlich bei Andreas Amon, der Alexander Tsiapouris (1676) „sich selbst zerstören ließ“, wie Andi selbst sagt. Nach einer gemächlichen Eröffnung spielte er ruhig weiter, hatte durch mehrere Ungenauigkeiten seines Gegners dann schlussendlich genug Vorteil, um den vollen Punkt mitzunehmen. Wesentlich länger und härter musste Martin (Manfred Mitschka (1741)) um seinen ersten Punkt kämpfen. Ein „vermutlich inkorrektes Qualitätsopfer“ sollte sich in beidseitiger Zeitnot als goldrichtig erweisen. Am Ende konnte er mit einem schönen Turmopfer seinen Gegner Matt setzen – sehr zur Freude der ihm bekannten Kiebitze.

Zu einem Damen-Duell kam es im D-Turnier bei unserer Jugendspielerin Rafaela. Die routinierte Christine Walketseder (950) musste kurz nach der Eröffnung feststellen, dass man Rafaela nicht unterschätzen darf. Unsere jüngste Bad Ischl-Teilnehmerin spielte ruhig und gekonnt weiter, holte sich Bauer um Bauer und verwertete ihren immer größer werdenden Vorteil souverän.

Erwähnenswert: Nicht nur unseren Spielern wird das „interessierte Publikum“ in der Heimat die Daumen drücken. Auch unser alter Schachfreund Dorian Sauper kämpft im A-Turnier um Punkte und konnte seinen ersten ebenfalls gleich zum Auftakt einfahren.

Foto: Andreas Amon, Bericht: Martin Oberbichler

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